Nachdem wir in Lyon die Rhone verlassen hatten, erreichten wir die Saone womit uns endgültig bewusstwurde, das unsere Reise langsam aber sicher zu Ende geht. Es schien uns ein Leichtes die einzelnen Etappen bis nach Basel zu planen und somit unsere Ankunft auszurechnen. Das aber doch nicht alles wie am Schnürchen lief, mussten wir bereits wenige Tage später feststellen. Die Saone Landschaft ist wirklich einmalig. Der Fluss fliesst gemächlich dahin und die Ufer sind mit unzähligen wunderbaren Herrschaftshäusern, schmucken Dörfern oder Kühen die im Fluss die Hufe kühlen durchsetzt. Anlegestellen gab es genügend und mehr als zwei Schleusen pro Tag mussten wir auch nicht passieren. Die Schleusen waren auch nicht mehr ganz so riesig wie diejenigen der Rhone und je nördlicher wir kamen desto mehr Mietboote tuckerten uns entgegen. Das nicht alle Bootsmieter bereits die Erfahrung von weit über 100 Schleusen hinter sich hatten merkten wir bald. So konnten wir uns manchmal nicht entscheiden ob es nun amüsant oder gefährlich war wie teilweise versucht wurde das Boot in der Schleuse festzumachen. Doch oft mit Hilfe des geduldigen Schleusenwärters kamen letztendlich die Boote dort zum Stillstand wo sie auch sein sollten.
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Auszeit im westlichen Mittelmeer
Nach fast einer Woche Aufenthalt in Barcelona verliessen wir am 1. Mai die Hauptstadt Kataloniens mit Kurs Nord. Nachdem wir fast das Hafenbecken hinter uns gelassen hatten bemerkten wir, dass sich unsere Hafenzutrittskarten die mit einem Depot von immerhin 38 Euro versehen waren, immer noch an Bord befanden. Nun hiess es halt wieder rechtsumkehrt und zurück zur Capitania um die Kartenabzugeben und das hinterlegte Geld zurückzubekommen. Dieser vermeintlich kleine Lapsus kostete uns etwa 1 Stunde, ermöglichte uns aber nochmals eine Hafenrundfahrt Deluxe. Anschliessend ging es aber wirklich los in Richtung Norden und hinein in das Herz der Costa Brava.
1.April, und dies ist kein Scherz, war gleichbedeutend mit Abschied nehmen von Port de Andraitx. Morgens um 7:30 Uhr verliessen wir den Hafen und steuerten Kurs SW in Richtung Ibiza. Vor uns sollangeblich die Partyinsel und die Heimat der Hippies und sonstigen Aussteiger sein. Ob es so sein wird werden wir frühestens in ein paar Stunden wissen sobald uns die angekündigten nördlichen Winde dorthin gebracht haben.
Sonne und Temperaturen um die 20 Grad. So lässt sich das Wetter im März beschreiben. Vorbei waren die stürmischen Nächte und der Frühling hatte sich in seiner ganzen Pracht zu erkennen gegeben.
Kann man der Reiseliteratur über Mallorca glauben schenken, so gibt es von der Hafenpromenade von Port d’ Andraitx aus die schönsten Sonnenuntergänge der Balearen zu bestaunen. Auch fügt sich der Yachthafen entlang der Bucht gut in das Gesamtbild ein, denn es gibt keine hohen Betonmauern die das Hafengelände umfassen.
Nun ist es wieder vorbei… Mit vorbei meinen wir das angenehme Erwachen am Morgen und noch schlaftrunken durch die warme Wohnung zu schwanken um unter einer warmen Dusche vollends aufzuwachen. Vorbei ist auch der Komfort einer vollautomatischen Kaffeemaschine welche auf Knopfdruck einen wunderbaren schwarzen Kaffee mit dem entsprechenden Schäumchen liefert. Seit wir wieder auf Mallorca sind (seit Mitte Januar) ist allerdings auch das nasskalte Schmuddelwetter vorbei, und somit fällt uns am Morgen der Marsch zu den Duschen und das Kaffeekochen umso leichter.
Der Dezember wollte uns gleich am Anfang beweisen was in ihm steckt. Nein nicht wieder mit Starkwind, Regen oder klirrender Kälte, sondern herrlicher Sonnenschein der uns nochmals so richtigverwöhnte.
Wir sind sesshaft geworden! Hier im Sporthafen von Port de Andraitx auf Mallorca haben wir unser Winterquartier bezogen und geniessen das ruhige Inselleben. Das wir nicht nur auf der faulen Hautliegen und uns von Sangria und Paella ernähren, könnt Ihr im folgenden Monatsbericht nach lesen.
Am 7. Oktober um 16:40 war es endlich soweit — Land in Sicht — nach rund 41 Stunden auf offener Seesichteten wir die Küste von Menorca. Wie es uns auf der Überfahrt von Sardinien nach den Balearen erging, und was wir sonst noch alles im Oktober erlebten, könnt Ihr im folgenden Bericht nachlesen.
3 Monate oder ¼ Jahr sind vergangen seit wir in Basel unsere Reise angetreten haben. Seit 3 Monaten nun haben wir unsere grosszügige 3 ½ Zimmer Wohnung gegen eine kleine Segelyacht eingetauscht. Bis man sich an die neue Lebenssituation gewöhnt hat braucht es seine Zeit, doch können wir mit gutem Gewissen sagen, wir haben’s geschafft und es tat gar nicht weh. Doch lest unseren Monatsbericht und ihr werdet sehen warum es uns leicht fällt, auf kleinstem Raum durch das Mittelmeer zu segeln.