Mitten im Nordatlantik erheben sich aus den Tiefen des Meeres die neun Vulkaninseln der Azoren. Was wir auf diesen portugiesischen Inseln und zuvor in dessen Hauptstadt Lissabon alles gesehen und erlebt haben, möchten wir dir in unserem achten Bericht erzählen. Und somit gilt es wieder einmal: nimm dir Zeit (wo auch immer du bist), lehne dich zurück und lass deine Gedanken 3000 km westwärts schweifen. Dschinni befindet sich seit dem 29. Mai auf den Azoren wo sie nach der Überführung durch Skipper Hajo in bestem Zustand deponiert wurde. Wir wollten endlich wieder unsere kurz unterbrochene Reise fortzusetzen, und reisten Mitte Juli mit einem Stopover in Lissabon auf die Insel Faial nach Horta. Da es aus der Schweiz keine direkten Flüge zu den Azoren angeboten werden und wir Lissabon sowieso schon lange im Visier hatten, nutzten wir die günstige Gelegenheit für einen Kurzaufenthalt in dieser tollen Stadt
Route: Lissabon – Faial – Santa Maria
Distanz: 260 sm (481 km)
Zeitraum: 12.07.2012 – 06.08.2012 (25 Tage)
Am ersten Tag in Lissabon ratterten wir in erster Linie kreuz und quer mit den alten Trams durch die City. Quälen diese sich einen der 7 Hügel hoch, kommen die altertümlichen Gefährte ganz arg ins Schwitzen, und bei der anschliessenden Abfahrt sind es die Bremsen, die zum Teil lautstarke Geräusche von sich geben. Vom Castelo de Sao Jorge genossen wir einen fantastischen Rundumblick über die Stadt und den Tejo. Beim Wandeln auf der Wehrmauer wurden wir von einem Gitarrenspieler begleitet, und es kam uns vor als befänden wir uns ein paar Jahrhunderte in die Vergangenheit zurückversetzt. Wieder zurück in der Gegenwart schlenderten wir durch die Gassen und Einkaufsstrassen der portugiesischen Hauptstadt und genossen unterwegs unser verdientes Almoço auf dem Praça do Comércio. Bevor wir unsere müden Beine im Hotel ausstrecken konnten, durchstreiften wir noch das Bairro Alto bei Tageslicht. Dabei handelt es sich um das Ausgehquartier von Lissabon wo sich unzählige Restaurants, Bars, Weinstuben, Fado Lokale und einige zwielichtige Spelunken abwechseln. Hier wurden wir auch jeden Abend fündig und konnten die lokalen Fisch und Fleisch Spezialitäten kosten. Am zweiten Tag wurde das Transportmittel Tram gegen einen gelben Doppeldeckerbus getauscht.
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Zuerst fuhren wir durch die Quartiere ausserhalb Lissabons bevor wir an der Tejo Mündung im Stadtteil Belém ankamen. Hier besuchten wir als Erstes das Jerónimos-Kloster. Dieser beeindruckende Kalksandsteinbau mit -seinen reich verzierten Fassaden und Kreuzgängen faszinierte uns, und darf aus unserer Sicht auf keinen Fall bei einem Lissabon Besuch fehlen. Nur wenige Schritte entfernt steht des „Denkmal der Entdeckungen“. Es wurde 1960 anlässlich des 500. Todestags von Heinrich dem Seefahrer erstellt im Gedenken an all die Seefahrer und Missionare die von Portugal aus die Welt entdeckten. Dazu zählten unter anderem Vasco da Gama (1497 Indien) und Pedro Álvares Cabral (1500 Brasilien). Ein anderes Wahrzeichen von Lissabon, der Torre de Belém befindet, sich quasi gleich nebenan. Nach dem gut gelungenen Ausflug nach Belém bei schönstem Wetter, genossen wir nochmals eine „Trämli-Fahrt“ mit der nostalgischen Linie 28 hinaus zur Basilica da Estrela. Nach einem feinen Znacht im Bairro Alto liessen wir unseren letzten Abend auf dem Festland in der Hotelbar im 9. Stock hoch über Lissabon ausklingen. Ganz angenehm fühlten sich dabei die von der Bar zur Verfügung gestellten Fleece Decken an, die wir gerne annahmen. Die Temperatur und der zugige Wind in dieser Höhe fühlten sich doch noch ziemlich frisch an, minderten aber in keiner Weise die absolut sehenswerte Aussicht über die Dächer der Stadt und die Burg. Am kommenden Morgen hiess es früh aufstehen, denn bereits kurz nach 8 sollte uns der Flieger der Azoren Airline SATA, nach Horta bringen. Das vorbestellte Taxi stellte sich als schwarze Mercedes Limousine mit einem Schlips tragenden Chauffeur heraus. Stil muss halt sein… und dies für nur 14 Euro. Der Werbeslogan der SATA „The Atlantic and you“ fühlte sich irgendwie für uns passend an, doch leider wurde unser Flug stellvertretend durch die TAP durchgeführt.
Jä nu…. Pünktlich nach 2 1/2 Stunden Flugzeit in Richtung Westen landeten wir wohlbehalten auf dem kleinen Flugplatz der Insel Faial. Nun mag man denken der Flughafen sei ja klein und wenig frequentiert. Doch weit gefehlt; an ein Durchkommen in der Empfangshalle war fast nicht zu denken. Anscheinend kamen viele Portugiesen für die Ferien nach Hause um ihre Familien zu besuchen. Vor lauter Freude liessen sie ihr Gepäck gleich beim Ausgang stehen um die ganze Familie zu umarmen und blockierten so den Durchgang. Irgendwie schafften wir es aber doch noch mit viel Gedränge und Geschiebe den Flughafen hinter uns zu lassen und ein Taxi zur Marina von Horta zu organisieren. Nur wenige Minuten später liess uns der Taxischauffeur an der Hafenmole direkt vor unserer Dschinni aussteigen. Dabei hatten wir auch das erste Mal die Zeit die Umgebung richtig wahr zu nehmen. Blauer Himmel und Sonnenschein, eine leichte Brise welche die Boote leicht schaukeln lässt, grüne Wiesen und die bunten Häuser von Horta, was also will man mehr! Wir aber wollten vor allem erst mal auf unser Boot. Doch zuerst mussten wir mit unserem umfangreichen Gepäck die Decks von zwei grossen Segelyachten queren damit wir zu unserer Dschinni gelangen konnten. Diese lag nämlich im Päckchen an dritter und äusserster Position. Als dies alles geschafft war, konnten wir aber noch lange nicht mit dem „Dolce für niente“ beginnen. Dschinni befand sich zwar in gutem Zustand, aber dennoch konnte es den Polstern und anderen Kleidungsstücken nicht schaden sie schnellstens an der Sonne trockenen zu lassen. Vor allem die Cockpit Polster und Thomas‘ Segelschuhe kamen ziemlich angeschimmelt daher. Aber kurz in der Sonne ausgelegt und abgebürstet sah alles wieder aus wie neu und einsatzbereit. Unsere Pantry inkl. Kühlschrank erwartete uns zwar blitzsauber, aber logischerweise noch leer. Der Entscheid für ein erstes Nachtessen in einem der Restaurants viel uns daher leicht. Die Wahl der „Beiz“ war einfach, denn wer als Segler nach Horta kommt, und dies sind weit über sagenhafte 1000 Boote jährlich, hat zwingend zwei Dinge zu erledigen: Erstens: Im sagenumwobenen „Peter Café Sport“ einkehren, und Zweitens: sein Boot irgendwo an der Kaimauer mit einer Zeichnung zu verewigen. So kommt es, dass über Jahrzehnte tausende Bilder auf die Stege gemalt wurden.
Die Einen bestehen nur aus einem einfachen Schriftzug, doch die meisten sind aufwendig gemalte Bilder, oft wahre Kunstwerke. Wir haben auch tatsächlich bei unserem Spaziergang ins „Peter Cafe Sport einige Meisterstücke von uns bekannten Crews die vor uns die Insel angelaufen hatten, erkannt. Sehr aufregend und emotional! Auf der Terrasse des berühmten Treffpunkts aller Atlantiksegler genossen wir unser leckeres Steak und gleichzeitig den einmaligen Blick auf die Nachbarinsel Pico mit ihrem gleichnamigen 2351 Meter hohen ausnahmsweise unverhüllten Vulkan. Und… wir wagten einen Blick noch weiter gen Osten… denn das portugiesische Festland ist von hier etwa 1800 km entfernt und die Reise dorthin steht uns in den nächsten Wochen bevor. Doch alles zu seiner Zeit! Auf dem Rückweg hielten wir Ausschau nach einem Plätzchen für unser Dschinni-Logo, denn natürlich wollten wir uns ebenfalls verewigen. Zumal es angeblich Unglück bringen soll, wenn man dies unterlässt. Wir wurden in der Nähe unseres Liegeplatzes an der Aussenmole fündig und konnten mit unserer Arbeit beginnen. Gar nicht dumm, haben wir uns daheim schon mit den benötigten Farben und Pinseln eingedeckt. Da wir geplant hatten etwa eine Woche in Horta zu bleiben, waren wir mit dem Malen nicht pressiert, dachten wir. Eine Fehleinschätzung wie sich im Nachhinein noch herausstellen würde. Nebst den allgemeinen Vorbereitungsarbeiten für eine Weiterreise wie Einkaufen, Putzen, dem Überprüfen des gesamten Bootes, mussten noch ein paar wenige Reparaturen durch den örtlichen Yachtservice ausgeführt werden. Zum einen hatte der elektrische Windmesser auf dem Mast seinen Geist aufgegeben, und zum anderen konnte die Rollgenua nur mit enormem Kraftaufwand eingerollt werden. Da die erforderlichen Ersatzteile aber erst gegen Ende der Woche geliefert werden konnten, hatten wir Zeit um Faial ausgiebig zu erkunden. Als Erstes fuhren wir mit dem Mietwagen hoch zum bekannten Vulkankrater (Caldeira). Von hier aus hätte man einen wunderbaren Ausblick auf die umliegenden Inseln (Pico, Sao Jorge, Graciosa). Aber leider zeigte sich das Wetter von der bockigen Seite und so war der Ausblick nicht ganz so faszinierend aber dennoch beeindruckend. Nichts desto trotz umrundeten wir in einer rund zwei stündigen Wanderung die Caldeira. Oft waren dabei das grösste Hindernis die zum Teil mannshohen Hortensiensträucher, die den schmalen Gratwanderweg überwucherten. Überhaupt sind die hauptsächlich blauen aber auch weiss- und rosafarbenen Hortensien allgegenwärtig. Das verleiht den Inseln ein ganz eigenes Flair, obwohl, Patrizia kann den blassblauen Blumen nicht allzu viel Begeisterung abgewinnen, aber zu den Inseln passen die Sträucher allemal. Naja, Geschmackssache eben…Auch wir waren anfänglich der irrigen Meinung, dass der Name der Stadt Horta von den Hortensien abgeleitet wurde. Der wahre Grund für die Namensgebung liegt jedoch beim Flamen „Josse van Hurtere“, der im 15 Jh. mit vielen Landsleuten nach Faial kam um angebliche Bodenschätze abzubauen. Wir setzten also unsere Rundreise auf von Hortensien gesäumten Strassen fort.
Dann, am westlichsten Zipfel der Insel wechselte die Vegetation schlagartig und dramatisch. 1957/58 brach der Vulkan bei Ponta dos Capelinhos aus und verwandelte das Gebiet in eine Mondlandschaft. Die ganze Gegend ist von einem feinen schwarzen Vulkansand überzogen und bildet einen tiefen Kontrast zu dem blauen Meer und der wieder freundlich scheinenden Azoren Sonne. Ein Naturbadebecken aus Lavagestein rundet das ganze Ambiente noch zusätzlich ab. Nach einem Spaziergang zum Meer fuhren wir zurück nach Horta. Wieder im Hafen angekommen, wollten wir die nächste Farbschicht unseres Bildes auftragen. Die Grundfarbe war bereits trocken, es fehlte also noch das Logo und die Beschriftung. Da das Wetter allmählich typisch azorianisch daherkam, (unbeständig, wie in England nur wärmer) mussten die Malerarbeiten immer geschickt zwischen zwei kurze Regengüsse gelegt werden. Die Farbe trocknete natürlich auch nicht mehr so schnell und zu allem Übel blies der Wind immer wieder Steinchen und Schmutz in die frische Farbe. Obwohl wir unseren Werkplatz klar markierten hatten, mussten wir zudem befürchten, dass Spaziergänger aus Versehen auf das frisch gemalte Bild traten. Das Pinseln hatte aber auch einen spannenden Effekt: fast immer, wenn man sich mit Pinsel und Farbe abmühte, kam man sehr schnell mit anderen Seglern oder Interessierten ins Gespräch. So lernten wir unter anderem auch Christa und Pascal aus Genf kennen. Sie befinden sich momentan auf der Heimfahrt ihrer 14-jährigen!!! Segelreise rund um die Welt. Eine Leistung die wir gar nicht einzuschätzen wissen. Leider hatten wir nicht viel Gelegenheit um ausführlicher über ihre spannende Reise zu klönen. So, mittlerweile sind unsere Ersatzteile in Horta eingetroffen und bereit zur Installation. Der eigentlich geplante 10 Minuten Job stellte sich letzten Endes als das Tageswerk von Duncan und Luis heraus. Das Problem lag an drei festgefressenen Inbusschrauben die sich partout weigerten sich öffnen zu lassen. Als dieser „extended 10 minutes job“ erledigt, und die Segel von der Reparatur/Kontrolle retour und angeschlagen waren, mussten wir nur noch das Deck reinigen und Dschinni war wieder parat zur späteren Weiterreise. Doch wir wollten nicht gleich los preschen, denn da wir gerade so gemütlich in der Marina von Horta im Päckchen lagen, beschlossen wir die etwa 3 Seemeilen entfernte Nachbarinsel Pico mit der Fähre zu besuchen. Am nächsten Morgen zogen wir also mit dutzenden Familien und anderen Touristen los und enterten die Fähre. Allein schon die 30- minütige Überfahrt hat sich wegen der Aussicht gelohnt. Leider waren vor Ort alle Mietautos ausgebucht, also schnappten wir uns beim Touristenbüro von Magdalena zwei ein wenig in die Jahre gekommene Mountainbikes. Die beiden Räder waren schon ziemlich angerostet doch funktionierte alles (inkl. Bremsen!) fast einwandfrei und der Spass schlug lediglich mit je 5€ für 6 Stunden zu Buche. Wie schon in Horta angekündigt, sollte es in Madalena eine grosse Prozession und einiges an Festivitäten zu sehen und erleben geben. Aha, darum auch die vielen Leute die nach Pico wollten… Es lag also schon viel Spannung rund um den Ort in der Luft, und alle lungerten erwartungsfroh herum, aber von den Festlichkeiten konnten wir bis zu diesem Zeitpunkt noch nicht viel erkennen. Also radelten wir erst mal gemütlich bis sportlich ein Stück die Küste entlang. Die Strasse war gesäumt von Lavasteinmauern und immer wieder gab es Möglichkeiten bei kleinen Parkplätzen anzuhalten und die Aussicht auf Faial zu geniessen.
Oft fanden sich bei diesen Parkplätzen kleine Bars wo sich die Badenden der von der Lava gebildeten Swimmingpools mit Erfrischungen eindecken konnten. Bei Flut werden die Bassins mit frischem Atlantikwasser gefüllt, bei Ebbe erwärmt sich das Restwasser und ein Bad dürfte sehr angenehm sein. Wichtig scheint es uns, dass man die entsprechenden Badeschlappen trägt, weil man sich ansonsten an den messerscharfen Lavasteinen die Füsse ziemlich schmerzlich aufreisst. Mangels Sandstränden auf den Inseln wird dieser Form des Badevergnügens extensiv gefrönt und die Infrastruktur der Balinaeros naturales ist dementsprechend gut ausgebaut. Unterwegs entdeckten wir noch ein anderes sehr spezielles Transportmittel. Um seinem Labrador eine extra Portion Fitness zu ermöglichen, liess sich ein Portugiese von seinem Hund kilometerlang auf seinem Skateboard ziehen. Gefahr für Leib und Leben besteht dabei nicht, denn der Verkehr auf dieser ruhigen Insel hält sich stark in Grenzen. Hinter den unzähligen Lavasteinmauern befinden sich die sogenannten Moroiços. Moroiços sind aufgetürmte Wälle von Lavagestein, die die Reben vor dem meistens kräftigen Wind schützen sollen. Auf Pico wird sowohl ein weisser- wie auch ein roter Wein hergestellt. Der Rotwein ist eher leicht und süffig, uns hat er gar nicht mal schlecht gepasst. Wieder zurück im Städtchen stellen wir fest, dass sich die Leute rund um die Kirche versammelt haben, und auch wir warteten gespannt was nun passieren wird. Punkt 15:30 Uhr marschierte die Dorfmusik zur Kirche, der Vormann hatte einen kurzen Plausch mit dem Herrn Pfarrer und setzte danach den Weg weiter fort durch das Städtchen. Abgesehen von der Musik war es fast totenstill im Ort, das kam uns dann doch ein wenig seltsam vor. Wir dachten bei dem Fest handle es sich um ein freudiges Ereignis. Hmm… Ja und weil auch nach dem Auftritt des Dorforchesters nicht mehr Leben in die Bewohner kam, beschlossen wir mit der nächsten Fähre nach Horta zurück zu kehren. Diesmal wurde uns auf der Fähre neben dem tollen Panorama noch eine spezielle Attraktion geboten. Kurz bevor wir in den Hafen einliefen, schoss ein Jetski der Fähre entgegen und fing an über die produzierte Heckwelle zu springen. Das zog natürlich die Blicke der Passagiere auf sich. Aha, da wollte wohl jemand auf sich aufmerksam machen. Dies gelang spätestens als der Jetskifahrer auf einem Bein stehend einen Schwan vorführte. Und unser Wassersportler war nicht nur ein guter Balletttänzer, er war anscheinend auch auf dem Fitnesstrip. Mit den Füssen steuernd fing er an Rumpfbeugen zu machen und demonstrierte auf seinem Jetski dahinschiessend allerlei sonstige Verrenkungen. Das Ganze wohl verstanden in halsbrecherischem Tempo und nur wenige Meter neben der Fähre. Der Applaus war ihm sicher und hätte er am Anlegesteg gestanden und sich bei den Gästen bedankt, er hätte sicherlich den Einen oder Anderen Batzen als Gage bekommen. Im Hafen angekommen, hatten wir es nun eilig denn wir mussten das gute Wetter zur Fertigstellung unseres Bildes nutzen. Nachdem endlich unsere beiden Namen und das Schweizerkreuz aufgemalt waren, durften wir stolz auf das fertige Werk blicken. Über 5 Tage hatten wir gebraucht um alles fertig zu stellen. Andere Segler klagen vom selben Schicksal 🙂 denn bei dieser Arbeit ist man doch stark vom Wetter abhängig.
Nun konnten wir auch guter Dinge unsere Weiterreise antreten. Geplant war am nächsten Tag ein kurzer Schlag zur 20 Seemeilen entfernten Insel Sao Jorge in den Hafen von Velas. Glücklicherweise befolgten wir ausnahmsweise den Rat des Revierführers und versuchten einen Liegeplatz in der kleinen Marina zu reservieren. Die Marina war komplett belegt und der Hafenkapitän entschuldigte sich wortreich, dass er uns nicht noch irgendwo reinquetschen kann. Weil der Wind angeblich demnächst dauerhaft nach Nordosten drehen soll, verschoben wir unsere Abfahrt um einen Tag, liessen Sao Jorge aus und wählten stattdessen neu unser Ziel im Nordosten, Angra do Heroismo auf der Insel Terceira. Der Trip sollte um die 70 sm lang sein, wir rechneten also mit einer ca. 12-stündigen Fahrt. Gemäss dem Wetterbericht waren achterliche Winde bei Windstärke 3-4 Bft. angesagt. Wie so oft kam es anders…
Die Richtung stimmte wohl, und gelegentlich pfiff es auch mit 3-4 Bft, doch meistens waren wir bei Bft. 5-6 und heftigen Böen mit einem ruppigen Wellengang aus allen Richtungen unterwegs. So hatten wir uns unseren ersten Schlag innerhalb der Azorengruppe eigentlich nicht vorgestellt. Aber was soll‘s, man muss das Wetter nehmen wie es kommt und das Beste daraus machen. Etwas anderes Positives konnten wir dafür dem dauernd wechselnden Wind abgewinnen: an diesem Tag hatten wir so viel in unterschiedlichen Variationen ein- uns ausgerefft wie in den vergangenen 10 Monaten nicht zusammen. Auch unsere reparierte Rollgenua liess sich nun so gut einrollen, dass Thomas seine anschliessenden Rückenschmerzen schon fast vermisst. Belohnt wurden wir auch noch durch zwei Delfinschulen die uns begleiteten. Der Versuch die Meeressäuger bei ihren Sprüngen zu fotografieren misslang wie immer kläglich. Ausser einer Serie mit Wasser in allen Schattierungen ist Thomas kein Schnappschuss gelungen. Und fast hat man den Eindruck die Tiere lachen einem noch aus bei dem eifrigen Versuch ihr Spiel zu knipsen. Ein wunderbares Erlebnis ganz nah am Boot! Die Azoren sind für ihren Reichtum an Delfinen und Walen bekannt und in allen Häfen werden Whalewatching Touren angeboten. Und so kommt es, dass überall Poster zur Bestimmung der Tiere kostenlos abgegeben werden. Mit Hilfe diese Poster versuchten wir die genaue Art zu bestimmen die wir gesehen hatten, was sich aber als gar nicht so einfach herausstellte. Die Wahrscheinlichkeit, dass es sich bei den gesichteten Delfinen um den „ Atlantic spotted dolphin“ handelte, schätzen wir aber recht gross ein. Nach 12 Stunden und 85 geloggten Seemeilen legten wir bald darauf glücklich und zufrieden (und im Regen) in der Marina von Angra do Heroismo auf Terceira an.
Auf das Städtchen Angra do Heroismo waren wir sehr gespannt, denn es steht seit 1983 auf der Liste des UNESCO Welterbe und war zwei Mal für kurze Zeit die Hauptstadt von Portugal (inkl. Festland!). Wir wurden nicht enttäuscht. Das Zentrum konnte nach dem Erdbeben von 1980 sehr schön wiederhergestellt werden. Die bunten Häuser und Kirchen, wie sie fast überall auf den Azoren anzutreffen sind, steuern zur altertümlich angehauchten Atmosphäre bei. Wir staunen auch über die oft kunstvoll in Mosaik angelegten Plätze und Trottoirs. In vielen Strassencafés kann man gemütlich Sitzen, dem geschäftigen Treiben zusehen, und sich Gedanken machen was als nächstes auf dem Programm steht. Wir entschieden uns dabei mit einem Mietauto ein paar der landschaftlichen Sehenswürdigkeiten aufzusuchen.
Mit dem kleinsten Gefährt fahren wir die reizvolle Küste entlang bis in den zweiten Hauptort der Insel, nach Praia da Vitoria. Nach einem kurzen Stadtbummel, sowie einem Blick auf den Hafen inkl. Verpflegung setzten wir unseren Weg fort bis hoch hinauf zum Algar do Carvo. Hierbei handelt es sich um einen leeren 100m hohen Förderschlot eines Vulkanes. Offenbar existieren gerade mal 2 Vulkane dieser ganz speziellen Art (der zweite in Indonesien). Wir liessen es uns natürlich nicht nehmen den Abstieg in den Schlot zu wagen. Die Höhle entpuppt sich denn auch als faszinierend mit ihren grossartig ausgeleuchteten Nischen, der gewaltigen „Kathedrale“ und dem mystischen See. Die Feuchtigkeit die stetig um uns herum in der Luft ist, hält übrigens die Fledermäuse fern. Deren Sonarsystem wird nämlich durch die winzigen Tröpfchen völlig durcheinandergebracht und sie verlieren die Orientierung. Sehr zur Beruhigung von Patrizia treffen wir die heimische spezielle Spinnenart nicht an. (oder sehen wir die Tierchen einfach nicht, weil es zu dunkel ist?)
Nicht weit von der Höhle entfernt befinden sich die Schwefeldampfquellen von Furnas do Enxofre. Je nach Windrichtung bekommt man ob man will oder nicht, eine Nase voll Schwefeldampf verpasst. Wir machen den kurzen Rundweg um die Dampfschwaden und setzten dann unseren Weg der Küste entlang fort. Die wunderbaren Aus- und Tiefblicke ins Landesinnere und auf das Meer sind eine wahre Augenweide. Schnell sind mit Besichtigungen der Umgebung Angras, der Burg und der Insel wieder ein paar Tage vergangen und unser nächstes Ziel taucht am Horizont auf. Da sich für die kommenden Tage günstige Windverhältnisse angekündigt haben, hiess es am nächsten frühen Morgen Leinen los, und Kurs auf die Insel Sao Miguel nach Ponta Delgada, der grössten Stadt der Azoren. Für die 90 sm in südöstlicher Richtung sollten wir gemäss Wetterbericht einen angenehmen Halbwindkurs segeln können. Doch ihr ahnt es schon… Theorie und Praxis beissen sich offenbar und so durften wir hart am Wind bei erneuten Bft 5-6 (dafür endlich ohne Böen) durch die See stampfen. Nach 15 Stunden legten wir um Mitternacht in Ponta Delgada am Reception Steg bei dröhnender Musik an Abgesehen davon das sich Dschinni mühelos bei konstanter Krängung den Weg durch die Wellen gepflügt hat, passierte nicht all zu viel. Doch plötzlich kommt Aufregung ins Boot: Patrizia sichtet kurz vor dem Bug zwei dunkle grosse Schatten die immer heller werden, dann einen Sprühnebel und die weissen Bäuche eines Walpärchens queren ein paar Meter vor uns Dschinns Bug um dann wieder in der Dunkelheit des Atlantiks zu verschwinden. Der Adrenalinspiegel geht hoch denn wir wissen nicht so genau wie wir uns verhalten sollen falls wir an Wale geraten. Thomas glaubt übrigens nicht so richtig das Patrizia was gesehen hat. Pfffff, das ist ja nur der Neid! Der Respekt vor den riesigen Meeressäugern kommt nicht von ungefähr. Seit wir die verschiedenen Arten der Tiere in Grösse und Vorkommen in der Gegend hier auf dem toll illustrierten Poster gesehen haben, wissen wir das zBsp. der Blauwal bis 27m lang und bis 120 Tonnen schwer werden kann. Zum Vergleich: unsere Dschinni, hat eine Länge von 13m und wiegt 10 Tonnen. Wen beschleicht da nicht ein mulmiges Gefühl bei solch einem Anblick oder der blossen Vorstellung davon? Der erste Rundumblick am nächsten Morgen brachte etwas Ernüchterung. Ponta Delgada scheint nicht viel mit den anderen von uns besuchten Orten auf den Azoren gemein zu haben. Das angenehme Kleine Beschauliche welches wir in Horta und Angora so zu schätzen gelernt haben, wurde hier durch ein völlig anderes Stadtbild ausgetauscht. Eine moderne anonyme Hafenanlage mit Hochhäusern im Hintergrund ziert auf der einen Seite das Bild, auf der anderen sind es die Ladekräne für kleinere Frachtschiffe. Auf den zweiten Blick erkannten wir aber auch bald, dass es doch noch eine Altstadt zu entdecken gab und die Promenade rund um das Hafengelände angenehm lebendig war. Dies versöhnte uns ein wenig. Wir hatten diesen Ort nämlich als Absprungs Punkt für unsere Reise ans Festland gewählt. Ausserdem soll die grösste der Azoreninseln auch die vielfältigste sein. Doch bevor wir dies selbst rausfinden können, wird der Himmel immer schwärzer und der folgende starke Regen lässt erst wieder bei Einbruch der Nacht nach. Natürlich hat auch ein kräftiger längerer Regenguss Vorteile, so findet man doch wieder einmal heraus ob alle Luken und sonstigen Borddurchlässe noch dicht sind. Und siehe da, es war Handlungsbedarf angesagt, denn bald bildeten sich bei einigen Luken erste Tropfen. Das kam nicht völlig unerwartet denn das Reinigen der Scheiben und das Einmassieren von Silikon um den Dichtungsgummi wieder geschmeidig zu machen, gehört praktisch zur Wartung und Pflege. Gesagt getan… Mehr Kopfzerbrechen machten uns die Tropfen an der Decke gleich hinter dem Niedergang. Um dieses Problem zu lokalisieren musste zuerst die Deckenverkleidung abmontiert werden. Kaum war diese weg, sahen wir sofort wie sich die Tropfen ihren Weg entlang der Traveller schrauben in die Innenverkleidung bahnten. Hmm, das sieht aber nach mehr Arbeit aus! Hoch motiviert greift Thomas zum Engländer weil der passende grosse Schraubenschlüssel nicht auffindbar ist. Bald sind die vier Schrauben gelöst und mit einigem Gestöhne und anderen unschönen Tönen konnte der Traveller demontiert werden. Da es gerade mal nicht regnete, liessen wir alles schön austrocknen und besorgten uns beim Shipchandler in der Nähe eine neue Tube SIKA Dichtungsmasse. Mit erstaunlich wenig Geschmiere (klebrige und fast nicht mehr lösbare Dichtungsmasse) konnten wir den Traveller am Nachmittag wieder montieren. Nun gilt es noch auf den nächsten Regen zu warten um zu sehen ob auch alles dicht ist. Apropos Kopfzerbrechen: Thomas ist momentan ein etwas geplagter Mann in dieser Hinsicht. Eigentlich müsste man doch meinen er kennt mittlerweile die extra für ihn aufgestellten Fallen im Innenraum unseres Bootes. Dem ist nicht so, oder wie sonst würde man die verkrustete Kopfhaut erklären können? Vielleicht könnte der Deckensturz zur Vorkoje beim wöchentlichen dagegen schlagen ja einen Hinweis geben…
Für die nächsten Tage war schönes Wetter angesagt und wir nutzen die Zeit um unsere Wäsche zu waschen und vor allem zu trocknen, und Thomas‘ Haare zu schneiden (unter Berücksichtigung der kleinen Kopfwunden). Weil die öffentlichen Verkehrsmittel auf den Inseln nicht so viel hergeben, beschlossen wir wieder einmal per Mietwagen Sao Miguel zu erkunden. Unser erstes Ziel nach einem ausgiebigen Frühstück am kommenden Morgen waren die Schwefelquellen von Furnas. Der bekannte Ort wo es aus der Erde dampft und die Geruchsnerven strapaziert werden, liegt beim gleichnamigen See Furnas. Die Hauptattraktion für Touristen bilden aber eigentlich nicht die Quellen die ein wenig an den Yellowstone Park erinnern, sondern das Verpacken von Fleisch, Gemüse etc. in verschiedene Kessel und Töpfe die anschliessend in der Erde vergraben werden. Nach ein paar Stunden wird das Geschmorte wieder ausgegraben und an die zahlreichen Auftraggeber (Restaurants, Einheimische, Touristen) zum Verzehr abgegeben. Da unser Frühstück noch nicht weit genug zurück lag, wollten wir uns diesem zweifellos kulinarischen Genuss nicht widmen und begnügten uns mit dem Einkauf beim Fruchthändler vor Ort. Es ist ganz erstaunlich welche Früchte auf den Azoren anzutreffen sind. Neben den Bananen werden auch seit langer Zeit Ananas angebaut und diese schmecken ganz köstlich. Auch Kirschen, Melonen und Trauben sind anzutreffen, und so kommt es uns wirklich vor, als würden die Inseln von zwei Kontinenten das Beste vereinen. Die Strasse schlängelte sich hoch entlang über die oft schroffe Ostküste. Immer wieder treffen wir liebevoll erstellte und gepflegte „Miradouros“ an. Dabei handelt es sich nicht bloss um einen Aussichtsunkt mit Parkplatz, sondern die Anlagen sind eigentliche Parkanlagen inkl. unzählig fest installierter Grillstellen. Diese werden auch rege benutzt und es riecht immer ganz lecker nach Holz oder Fleisch. Überhaupt sind die Azoren für Grillfans ein guter Ort. In weiten Teilen der Inseln werden zum grossen Teil freilaufende Rinder gehalten. Dieses Super Bio-Fleisch zu echt spektakulären Preisen haben wir auch bald in der Metzgerei entdeckt und wir können ihm nur die allerbesten Noten ausstellen.
Kurz bevor wir unsere erste Rundreise beenden, besuchen wir noch die Teeplantagen bei Porta Formosa. Tee Anbau hat auf San Miguel eine lange Tradition, doch haben nur zwei Plantagen dauerhaft überlebt. Wir haben gelernt wie Tee angebaut, geerntet und verarbeitet wird. Für einmal war mal nicht Wein- sondern Teeeverkosten in der gemütlichen Teestube angesagt. Der Inselwesten wird von dem riesigen Vulkankrater bei Sete Cidades dominiert. Im Krater befinden sich jetzt die zwei Seen Laoga azul und verdhe sowie eine kleine Ortschaft. Der Ausblick vom Vista do Rei ist faszinierend. Links geht der Blick in den ehemaligen Krater, rechts frei hinaus auf die Weiten des Atlantiks. Nach einem Spaziergang durch das Dorf und entlang dem See setzten wir unsere Rundreise fort. Oberhalb Mosteiros knurrte uns dermassen der Magen, dass wir beschlossen an den Ort zum Meer hinunter zu fahren und uns in einem der spärlich gesäten Restaurants ein kleines Mittagessen zu genehmigen. Auch hier wie bereits auf den anderen Inseln fiel uns auf, dass bei vielen Häusern neben der Portugiesen- auch die Kanadische Flagge weht. Oft sind die Besitzer der Häuser nach Kanada ausgewanderte Portugiesen die hier auf den Azoren einen Ferienwohnsitz haben, wie uns der Reiseführer aufklärt. Auffällig ist jedenfalls dass sehr viele Einheimische ausgesprochen gut Englisch und auch französisch Sprechen. Immer wenn wir mit dem Mietauto unterwegs sind, packen wir die Gelegenheit beim Schopf und kaufen grosszügig in einem der lokalen Supermärkte ein. Gerade Wasserflaschen (zugegeben, auch der Wein kommt nicht zu kurz) und andere schwere Gebinde sowie die Möglichkeit Frischfleisch zu ergattern, will genutzt werden. Eine erste Ladung Verpflegung für die Überfahrt ist also sichergestellt. Mittlerweile hat sich ein konstantes Hochdruckgebiet über den Azoren aufgebaut. Dies hatte zur Folge, dass nur sehr wenig Wind vorhanden ist und sich der Zeitpunkt für die Überfahrt weiter verzögert. Wir hatten keine Lust mehr im Hafen von Ponta Delgada zu liegen, da dieser relativ unruhig und die Umgebung auch nicht sehr spektakulär ist.
Der Entscheid unseren Absprungs Ort nach Santa Maria zu verlegen viel uns daher sehr leicht, auch weil mittlerweile unsere Freunde Sybille und Markus vom Festland her mit ihrer Despina in Vila da Porto eingetroffen sind. Also springen wir am kommenden morgen früh aus den Federn und verlassen den Hafen mit der aufgehenden Sonne im Rücken. Die Überfahrt (54 sm) verlief nur insofern aufregend als dass wir wegen der anhaltenden Totalflaute den Wind aus dem Tank bemühen mussten. Dafür wurden wir belohnt indem wir grandiose “Flauten Fotos” schiessen durften. Nach 9 Stunden meldet sich Patrizia per Funk in der Marina Vila do Porto auf Santa Maria an und wird prompt angefragt ob wir die Freunde von Despina wären. Da wird einem doch gleich warm ums Herz, wenn man weiss, dass man erwartet wird! Tatsächlich steht Sybille bereits am Steg und nimmt unsere Leinen ab. Die Freude beim Wiedersehen auf allen Seiten ist riesig und die Einladung zum Glas Spumante und einem köstlichen Essen an Bord der Despina folgt auf dem Fusse. Man kann sich bestimmt vorstellen, dass es einiges zu erzählen, fachsimpeln und klönen gibt. Sybille und Markus haben die Reise zu den Azoren von Lagos am Festland gemacht. Von diesen Erfahrungen wollen wir natürlich für unsere eigene anstehende Überfahrt profitieren. Aufgrund eines passenden Wetterfensters entscheiden wir uns am kommenden Dienstag die 800 sm bis ans Festland in Angriff zu nehmen. Das lässt uns noch ein bisschen Zeit um den Ort Vila do Porto anzuschauen. Uns fällt dabei auf, dass die Häuser hier in etwas weniger gutem Zustand sind, und alles wirkt irgendwie verlassen. Die Ausblicke Richtung Meer sind aber wie fast überall, wunderschön und auch die Aussicht auf das kleine Städtchen vom Meer herkommend hat uns sehr gut gefallen. Dies werden aber wohl die einzigen Eindrücke von Santa Maria bleiben, denn wir haben vor unserer Abreise noch einiges zu erledigen. Thomas kocht zum Beispiel wie wild Gerichte vor, damit wir auch bei Lage möglichst bequem zum Essen kommen.
Die Vorräte müssen für ca. eine Woche aufgestockt werden, der Motor überprüft und Öl nachgefüllt werden, wärmere Klamotten werden rausgesucht und wo immer möglich wird Stopfmaterial zum Verhindern des leidigen Klapperns auf See angebracht. Dschinni ist aus unserer Sicht bestens gerüstet und so bleibt uns noch Zeit für ein Nachtessen und ein letztes Anstossen im Restaurant mit unseren Freunden. Während fast vier Wochen haben wir fünf der Azoren-Inseln besucht. Alle präsentierten sich unterschiedlich, alle hatten ihren speziellen Reiz. Wenn man sich gerne draussen bewegt, die Natur liebt und kein Problem mit dem zum Teil schnell wechselnden Wetter hat, sind die Azoren mit ihren netten und hilfsbereiten Bewohnern ein tolles Ferienziel. Sucht man dagegen Sonne, Strand und lauten Trubel, dann wird man hier sicherlich nicht glücklich. Uns hat es hier mitten im Atlantik auf jeden Fall sehr gut gefallen. Nun stehen uns ca. 800 sm (6-7 Tage) Segelreise bis ans portugiesische Festland bevor. Den genauen Ankunftsort wissen wir noch nicht (irgendwo an der Algarve), mal sehen wohin der Wind uns weht…Von der Südküste Portugals segeln wir dann langsam wieder zurück durch die Strasse von Gibraltar ins Mittelmeer. Was wir während der Überfahrt alles erleben dürfen, werden wir natürlich in einem weiteren Bericht dokumentieren. Und somit sagen wir wieder einmal….
Até logo Patrizia + Thomas